E13 Trekkingcamp Drachenlager zum Keltenlager

Von Trekkingcamp zu Trekkingcamp laufe ich auf dem Saar-Hunsrück-Steig, heute vom Drachenlager zum Trekkingcamp Keltenlager. Morgens fülle ich meinen Wasservorrat an der nahegelegenen Quelle randvoll auf 4 Liter. Der Rucksack quietscht und ächzt schon wieder unter dem Gewicht.

Umleitung nach Börfink?

Bis Börfink wird der Saar-Hunsrück-Steig umgeleitet, lese ich auf einem Hinweis Schild. Die Umleitung ist 5,5 km länger. Nach einem Blick auf die Karte und einen Blick auf den alten Weg, beschließe ich mein Glück auf dem alten Weg zu probieren.

Der alte Weg ist offensichtlich nicht mehr gewartet und ich merke schnell, warum die Umleitung eingerichtet wurde. Mehrfach muss ich über umgefallene Bäume klettern oder irgendwie außen herum umgehen. Trotzdem ist der Weg gut begehbar und nach den ersten nicht markierten Abzweigen sind auch die Markierungen wieder zu sehen.

Das kommt davon, wenn man die Umleitung ignoriert
Das kommt davon, wenn man die Umleitung ignoriert

Unterwegs zum Keltenlager

Um nochmal Wasser aufzufüllen laufe ich einen kleinen Umweg zum Forellenhof, dort kann ich Wasser am Fluss auffüllen. Mein Wasserfilter kommt zum Einsatz, auch wenn ich trotzdem kurz bedenken habe das Wasser zu trinken. Völlig unbegründet, ich vertrage das Wasser gut.

Auf einem Forstweg gehe ich zurück zum Steig und laufe plötzlich neben einem Fluss entlang, der nirgendwo eingezeichnet war. Na toll, den Umweg zum Forellenhof hätte ich mir also sparen können. Dann geht der Weg in einen Pfad über, sehr schön zu laufen.

Saar-Hunsrück-Steig - ein Stück am Fluss entland
Abkühlung unterwegs
Auf Feldwegen kommt man schnell voran
Auf Feldwegen kommt man schnell voran
Dollberg - höchste Erhebung des Saarlandes
Dollberg – höchste Erhebung des Saarlandes

Der erste (und letzte?) Kochereinsatz

An einer Schutzhütte baue ich zum ersten Mal den Kocher auf. Ursprünglich dachte ich, ich würde mir mindestens einmal am Tag warmes Essen zubereiten. Dafür habe ich einen kleinen Köcher dabei, den MSR Pocket Rocket mit Miniatur Gaskartusche. Dazu einen kleinen Topf. Das Gesamtgewicht für Köcher, Gas und Topf liegt bei 400 g. Dafür kann ich leichte Lebensmittel wie Kartoffelbrei, Couscous, etc. mitnehmen, also Lebensmittel die wenig wiegen, aber eine warme Mahlzeit versprechen. Im Prinzip kann man auch fertige Trekkingmahlzeiten kaufen, wenn man bereit ist dafür zu zahlen. Soweit also der Plan.

In der Realität ist im Sommer an den Trekkingcamps Feuer und Kocherverbot wegen Waldbrandgefahr. Das auch Kocher bei diesem Verbot inbegriffen sind, war mir vorher nicht bewusst. Natürlich habe ich mich daran gehalten, denn seit Wochen gab es keinen Regen und entsprechend ausgedörrt ist der Wald.

In der Schutzhütte finde ich es völlig in Ordnung meinen Kocher zu benutzen. Also packe ich alles aus und bereite mir eine Portion Kartoffelbrei zu. Blöderweise habe ich weder Salz noch Soße, noch irgendwas mit Geschmack dabei. Ich hatte nicht wirklich fürs Kochen eingekauft, merke ich jetzt. Wenn ich kochen will, muss ich meine Vorräte auch darauf auslegen.

Hinterher habe ich dann die Sauerei zum saubermachen. Um möglichst wenig Wasser zu verschwenden, wische ich alles mit Klopapier aus, aber die weiche Kartoffelpampe kommt zu allen Seiten wieder raus.

Das ist es irgendwie noch nicht.

Erster und einziger Einsatz des Gaskochers
Erster und einziger Einsatz des Kochers

Trekkingcamp Keltenlager

Nach der Pause geht es nochmal hoch. Aber nichts Dramatisches. Wie schon den ganzen Tag laufe ich heute auf Autopilot. Einen Schritt vor den anderen setzen.

Der Abzweig zum Camp ist nicht zu verpassen. Wieder 2 Plattformen im Wald, ich suche mir die Geschütztere aus, für den Fall das es windig wird. Das Zelt ist mittlerweile schnell aufgebaut und auch das Befestigen an der Plattform klappt an Tag 3 problemlos.

Zum Abendessen gibt es erneut Riegel, Mandeln, Feigen.

Ich spiele kurz mit Lola. Sie pickt halbherzig die Fleisch Stücke aus ihrem Futter heraus. Sie bekommt Trocken-BARF, das ist leicht und daher ideal zum Mitnehmen auf Trekkingtouren. Wasser dazu, kurz einweichen lassen, fertig.

Ich bin zunächst wieder alleine im Camp und zu tun gibt es hier nichts. Hier ist wieder kein Internet Empfang. Zum Telefonieren reicht es aber zum Glück und so telefoniere ich wenigstens mit meinem Mann.

Trekkingcamp Keltenlager auf dem Saar-Hunsrück-Steig
Holzplattform am Trekkingcamp Keltenlager
Trekkingcamp Keltenlager
Zum letzten Mal übernachte ich auf einem Trekkingcamp

Heute Nacht schlafe ich zum letzten Mal auf einem Trekkingcamp. Für morgen suche ich mir den Campingplatz Weiskirchen aus. Damit ist es beschlossene Sache, den Saar-Hunsrück-Steig abzukürzen und die Schleife über Hermeskeil und Grimburg nicht auszulaufen.

Der Dreck hat sich unter meinen Fingernägeln gesammelt. Eigentlich ist alles an mir dreckig und klebt. Drei Tage Trekkingcamp sind echt ne Menge. Ich freue mich auf den Campingplatz morgen. Auf die Dusche, auf die Einkehr unterwegs, endlich keine Riegel mehr. Menschen. Zivilisation.

Übersicht Etappe 13

Etappe: Trekkingcamp Drachenlager – Trekkingcamp Keltenlager
Strecke: Strecke easy und schön. Hauptsächlich Waldpfade, teilweise Forststraße. Kein Asphalt, keine Städte, außer der Abstecher nach Börfink. Kaum Handyempfang am Camp, kein Internet, telefonieren und SMS geht aber.
Tageskilometer: 15 km
Gesamtkilometer: 281 km
Datum: 22.8.23
Wetter: sonnig, 25°C
Übernachtung: Trekkingcamp Keltenlager (Link zur Buchung)

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