Hirschtalgsalbe und Vaseline für Fuß und Hundepfote
Bei der Vorbereitung der Füße für eine Pilgerreise bin ich schnell auf Hirschtalg gestoßen, was man sowohl für die Füße als auch als Pfotenbalsam nutzen kann. Die Eigenschaften sind ideal um Blasen beim Wandern oder Pilgern vorzubeugen. Alternativ habe ich auch eine Vaseline Option für empfindliche Hundepfoten.
Warum eine Creme oder Salbe für Fuß und Pfote?
Hirschtalgsalbe für Pilger Füße
Am besten schmiert man die Füße schon zwei Wochen vorher täglich mit der Salbe ein, damit die Haut vorbereitet wird.
Unterwegs habe ich die Salbe für „Problemstellen“ am Fuß benutzt und diese morgens dick eingeschmiert. Bei Bedarf habe ich mittags nachgeschmiert, um den Schmierfilm zu erhalten. Durch diesen Schmierfilm, entstehen weniger Blasen, da die Haut weniger Reibung erfährt. Was du sonst noch tun kannst, um Blasen am Fuß vorzubeugen, erfährst du in meinem Artikel Blasen an den Füßen beim Pilgern? Vermeide diese 7 Fehler!
Hirschtalgsalbe für Hundepfoten
Auch mein Pilgerhund Lola hat von der Hirschtalgsalbe profitiert. Hundepfoten sind zwar an sich sehr robust, aber auf dem Jakobsweg von Deutschland nach Portugal war ich froh, die Pfoten unterwegs pflegen zu können.
Die schmierenden Eigenschaften von Hirschtalg bilden auch für Hundepfoten eine Schutzschicht und halten die Ballen geschmeidig. Bei eingerissenen Ballen oder wunden Pfoten kann die Hirschtalgcreme pflegend wirken.
Ich habe das Pfotenbalsam vor dem Loslaufen aufgetragen, damit mein Hund es nicht gleich wieder von den Pfoten leckt. Da Lola zum Glück sehr robuste Pfoten hat, mussten wir es gar nicht täglich verwenden.
Hirschtalgsalbe selbst herstellen
Die Hirschtalgsalbe habe ich selbst hergestellt. Dabei habe ich mich an dem Rezept von Gesund-Pilgern.de orientiert. Das Pflanzenöl habe ich weggelassen, da mir die Creme sonst zu flüssig war. Als Pflanzenfett habe ich Kokosfett verwendet.
Folgende Zutaten habe ich verwendet:
- 50 g Kokosfett
- 2 g Bienenwachs
- 15 g Sheabutter
- 2 g Hirschtalg
- 5-10 Tropfen Teebaumöl
- 5-10 Tropfen Minzöl
- 5-10 Tropfen Thymianöl
Zur Herstellung der Hirschtalgsalbe bin ich nach der Beschreibung in diesem Video vorgegangen.
Die Creme ist bei Raumtemperatur fest, schmilzt aber durch die Körperwärme an Fuß und Pfote und hat dann eine eher flüssige Konsistenz.
Alternative – Vaseline basierte Creme
In Frankreich sind wir mehrere Tage über heißen Asphalt gelaufen. Obwohl die Hundepfoten danach noch immer super aussahen (keine Rötung), habe ich mich beim Tierarzt rückversichert, dass wirklich alles in Ordnung ist (war es).
Zusätzlich hat mir der Tierarzt noch eine Creme auf Vaseline Basis empfohlen, die ich seitdem dabei hatte. Die Creme heißt Winderpad, ist aber auch für den Sommer geeignet. Hauptzutat ist eine weiße Vaseline, Zinkoxid und ätherische Öle. Die Konsistenz ist sehr fest und es bildet sich ein weißer Film auf den Pfoten, der wasserdicht ist und stundenlang hält.
Da Vaseline nicht vom Hund abgeleckt werden sollte, habe ich die Creme an Regentagen direkt vorm Loslaufen aufgetragen.
Da die Creme deutlich fester ist, habe ich sie auch gerne bei mir selbst verwendet, da sie noch dauerhafter auf der Hautstelle bleibt als die Hirschtalgcreme.
Fazit Fuß- und Pfotencreme
Sowohl die Hirschtalgcreme als auch die Vaseline Creme (Winterpad) habe ich mir mit meinem Hund geteilt. Damit konnte ich zusätzliches Gewicht im Rucksack sparen. Von beiden Cremes hatte ich mir eine kleine Menge abgefüllt.
Anfangs habe ich die Hirschtalgcreme regelmäßig (täglich) benutzt. Je länger wir unterwegs waren, desto mehr hatten sich Füße und Pfoten an die Belastung angepasst und ich habe nur noch bei Bedarf gecremt.
Mit zwei Cremes konnte ich die Anwendung an unsere Bedürfnisse anpassen:
Die Hirschtalgsalbe war der Allrounder, etwas flüssiger und nicht allzu dauerhaft auf der Haut. Dafür mit pflegender Wirkung für die Haut. Oft habe ich die Creme auch abends verwendet, Nachteil: die flüssige Konsistenz hat sich schnell im Schlafsack verteilt, deshalb nur mit Socken drüber benutzen.
Für Regentage habe ich Lola’s Pfoten mit der festeren und dauerhafteren Vaseline vorbereitet. Bei den seltenen Gelegenheiten, an denen ich eine Druckstelle am Fuß hatte, habe ich dann ebenfalls die Vaseline aufgetragen.
Buen Camino,
Frauchen Katrin mit Wanderpfötchen Lola
Jakobsweg mit Hund? Hier geht es zur Planungshilfe!
Diese Planungshilfe für den Jakobsweg mit Hund begleitet euch von der Idee über die Vorbereitung bis zur Durchführung. In jedem Beitrag der sechsteiligen Serie behandele ich ein Thema und führe euch damit durch die Auswahl des Jakobsweges, die Planung der Unterkünfte und die benötigte Ausrüstung.
1 Idee & Übersicht: Im ersten Beitrag der Serie „Leitfaden – Pilgern mit Hund“ erkläre ich, wie ich meinen eigenen Jakobsweg geplant habe, wieso ich fast nicht losgelaufen wäre und warum es nun diese Planungshilfe gibt.
2 Voraussetzungen & Vereinbarkeit: Bevor die Planung „Jakobsweg mit Hund“ richtig starten kann, sollten die Grundvoraussetzungen geklärt werden: Was sollte der Hund mitbringen? Lassen sich meine persönlichen Ziele mit einem Hund vereinbaren?
3 Planung & Vorbereitung: Jetzt geht es in die Vollen – die Planung kann beginnen. Welche Jakobswege gibt es überhaupt, wie plane ich die Etappen und die An- und Abreise?
4 Unterkünfte auf dem Jakobsweg: Im vierten Beitrag beantworte ich die wohl wichtigste Frage für den Jakobsweg mit Hund: Welche Unterkünfte gibt es und welche eignen sich für das Pilgern mit Hund?
5 Hundefutter & Ausrüstung: Zu diesem Thema gebe ich einige allgemeine Tipps und Erfahrungen zur Hundefutter Versorgung in Frankreich, Spanien und Portugal.
6 Unterwegs auf dem Jakobsweg: Die Planung ist abgeschlossen, es geht endlich los! Doch was sollte man unterwegs beachten, wie sieht es beispielsweise mit Pausen, Restaurantbesuchen und Hundebegegnungen aus?